Audiodesign beim Fernsehen

Kurzinhalt

In der Anfangszeit des Fernsehens diente der Ton primär zur Übertragung von Sprache. Die Tongestaltung erfolgte hauptsächlich unter den Kriterien der Sprachverständlichkeit. Heutzutage versuchen eigens ausgebildete Sounddesigner bei Fernsehproduktionen dem Ton die größtmögliche Aussagekraft zukommen zu lassen. Musiken für Sendungsverpackungen, Promotionelemente und Hinweistrailer werden auch auf der Audioebene aufwendig durchdacht und - einer bestimmten Marketingzielsetzung folgend - produziert. Schwerpunkt des Vortrags bildet die Schilderung des kreativen Umgangs mit den akustischen Komponenten Musik, Geräusch und Sprache, sowie der tontechnischen Gestaltung der physikalisch-akustischen Parameter Zeit, Amplitude und Frequenz.

Die Musikredaktion ProSieben hat seit 1996 diverse internationale Auszeichnungen für ihr Sounddesign erhalten, u.a. für die Trailer "Roulette" (Silver Award Promax, Los Angeles), "EM '96" (New York Festival / Gold Award Promax) und "Dolby Surround" (Gold Award Promax Europe, Rom). 

Vorbemerkung

Die Musikredaktion ProSieben ist für den akustischen Auftritt des Senders zuständig. Anders als die Bezeichnung "Musikredaktion" vermuten läßt, gibt es keine eigenständige Musiksendung bei ProSieben. 

Einleitung

Seit geraumer Zeit schenkt man in einer ständig wachsenden Medienlandschaft der akustischen Komponente von Produktionen mehr und mehr Beachtung. Das läßt sich auch am wachsenden Gespür für Tonqualität seitens der Konsumenten feststellen. Zumindest eine mangelhafte Tonqualität fällt in den Wohnzimmern inzwischen unangenehm auf, denn viele Zuschauer und Zuhörer nutzen für den Fernsehton ihre Stereo- bzw. Surroundton-Anlage als Wiedergabemedium.
Gutes Audiodesign trägt vor allem unterschwellig zur positiven Gesamtmeinung über eine Produktion bei. Allerdings sind meist nur geschulte Personen in der Lage, eine herausragende Tongestaltung wirklich wahrzunehmen und zu beurteilen.
Das Zusammenspiel von optischer und akustischer Wahrnehmung wurde insbesondere von der Werbeindustrie seit längerer Zeit hinsichtlich seiner psychologischen Wirkung ausgenutzt. Beim Sehen kann bestimmt werden, was angeschaut wird, bzw. die Augen können sogar geschlossen werden.
Ganz im Gegensatz zum Hören, das sich stets passiv vollzieht. So ist mittlerweile Werbung im Fernsehen im Prinzip Hörfunkwerbung, denn die Werbeindustrie weiß, daß viele Zuschauer während der Werbeblöcke wegsehen oder kurz den Raum verlassen. Der Ton dagegen erreicht die Menschen auch dann noch.
Sounddesign kann bei Film- und Fernsehproduktionen nur in Korrespondenz mit dem Bildgeschehen funktionieren und ist eine Tätigkeit mit künstlerischen und technischen Herausforderungen. 

Was ist Sounddesign?

Heutzutage wird der Begriff "Sounddesign" sehr oft verwendet, wenn nicht schon überstrapaziert. Wo wird Sounddesign überall betrieben?
Historisch gesehen entstand das erste bewußte Sounddesign beim Kinofilm. Als "Urväter" der bewußten Audiogestaltung können wir die Filme von Orson Welles und die Filmkompositionen von Bernard Herrmann bezeichnen. Orson Welles kam ursprünglich vom Radio und hatte daher ein sehr trainiertes und geschultes Ohr und wußte um die Möglichkeiten des psychologischen Manipulation der Zuschauer/ Zuhörer durch den Ton. Bernard Hermann war der kongeniale musikalische "Begleiter" des Regisseurs Alfred Hitchcock: Er schuf weniger eine durch das klassische Orchester interpretierte Filmmusik, sondern war auf der Suche nach neuen adäquaten Klängen, um die Dramaturgie der Filmszenen akustisch zu unterstützen und zu prägen. So verwendete er bei dem Film "Die Vögel" das Mixtur-Trautonium, gespielt von Oskar Sala. Dieses Instrument ermöglichte der Filmmusik erst den dem Horror des Geschehens angemessenen akustischen Ausdruck.
In der Industrie wird das akustische Design der Produkte schon lange strategisch geplant.
So wird zum Beispiel der Klang von Motoren optimiert, um einem sportlichen Charakter oder der Solidität Ausdruck zu geben. Auch der Sound der ins Schloß fallenden Tür wird nicht dem Zufall überlassen. Trotz der ständigen Gewichtsreduzierung soll der Kunde eine massives und damit sicheres Klangbild vermittelt bekommen. Tests von einem Staubsaugerhersteller haben ergeben, daß die Kunden von diesem Gerät eine angemessene Lärmentwicklung erwarten. Ein Exemplar mit identischer Saugleistung, aber wesentlich geringerem Lärmpegel überzeugte die Kunden nicht. Ein weiteres Beispiel: Damenrasierer "brummen" sanfter als die Versionen für Herren. Damen erwarten eher eine sanfte Behandlung der Haut und haben eine Abneigung gegen ein zu aggressives Dröhnen.
In der Musik wird Sounddesign bei der Entwicklung von neuen Klängen betrieben. Lange bevor die Synthesizer und Sampler das Klanggeschehen beherrschten, versuchte man den Klang bekannter Instrumente durch deren Manipulation zu verändern.
Beim Fernsehen in Deutschland hielt das Sounddesign erst mit der Etablierung des Privatfernsehens Einzug in das Bewußtsein der Konsumenten. Durch die Fülle der neuen Kanäle entstand aus der Abgrenzung zur Konkurrenz heraus ein Imagebedarf.
Da fast alle Sender inzwischen ein ähnliches Programm haben und dies heutzutage eher als Produkt anstatt als Bildungsmedium gesehen wird, versucht jeder Sender sich durch ein gezielt aufgebautes Image von den anderen Anbietern abzugrenzen.
Diese Abgrenzung gilt auch für den Audiobereich. Hier wird mit akustischen Logos gearbeitet, um den Zuhörern schnell zu vermitteln, bei welchem Sender sie sich gerade befinden. Bei ProSieben besteht dieses akustische Logo aus der Dreitonfolge F-G-C (auch transponiert). Diese Dreitonfolge erklingt, soweit möglich, immer gleichzeitig mit dem Erscheinen der "Sieben-Ikone" auf dem Bildschirm: Beispiel Jingle "ProSieben präsentiert"
Ein ähnliche Aufgabe erfüllten früher die Pausenzeichen bei den öffentlichen Radio- und Fernsehsendern. Hauptfunktion war jedoch damals, die akustische Überdeckung der Umschaltpausen von einem Funkhaus zu einem anderen. Weitere Beispiele aus der Werbung sind unter anderem die akustischen Logos von Audi und Intel. 

Sounddesign beim Fernsehen

Bewußte Klanggestaltung gibt es beim Fernsehen in drei Bereichen:
- Programmpräsentation: Hier werden die Trailer klanglich perfektioniert. (Beispiel: Simpsons in Dolby Surround)
Neben diesen "Programmankündigungen" gibt es auch die sogenannten "Imagetrailer": Diese Sonderform kündigt keinen konkreten Zeitpunkt der Ausstrahlung eines Programmes an, sondern zeigt zum Beispiel Ausschnitte aus den Höhepunkten des Spielfilmprogrammes der nächsten Wochen und fördert damit die Unterhaltungskompetenz (Imageprägung, siehe 3.) des Senders.
- bei den Programm-Verpackungselementen wie zum Beispiel: Sendungsopener, Werbetrenner, Stationskennungen, Jingles: (Beispiel: Jingle/ Werbetrenner)
- Gestaltung von Off-Air-Auftritten zum Beispiel auf Messen und Präsentationen
Der Anteil der Image- und Eigenwerbung am Gesamtprogramm steigt bei allen Fernsehsendern in den letzten Jahren kontinuierlich an. Momentan strahlen die Sender durchschnittlich 90 Minuten Eigenwerbung pro 24-Stunden Tag aus. 

Komponenten des Sounddesigns

Um die Arbeit am Sounddesign näher zu erläutern, sollten wir die verschiedenen Komponenten isoliert betrachten, auch wenn diese in der Praxis stets ineinander wirken und gleichzeitig bearbeitet werden. Diese sind: Musik, Geräusch, Sprache und die kreative tontechnische Gestaltung. 

Musik

Musik prägt inzwischen unser ganzes Leben. Sie ist überall und man kann ihr in der Öffentlichkeit kaum mehr entkommen. Natürlich spielt Musik auch bei der Fernsehgestaltung eine enorme Rolle, wenn auch überwiegend indirekt und nicht vordergründig.
Musik liefert - meist unterschwellig - Emotion und wird daher auch beim Sounddesign sehr bewußt ausgewählt bzw. gezielt komponiert. Bei Programmankündigungen (Trailern) und zur Gestaltung von Beiträgen (Unterleger) erfolgt eine Auswahl aus vorhandenen Musiken (Archiv). Bei Signets (Jingles) und Sendungsvorspännen werden die Musiken neu komponiert (Komponistenpool).
Musik schafft Zusammenhänge, die ohne sie noch nicht da waren und erzeugt eine Stimmung, die entweder gleichgerichtet (parallel) mit der Bildaussage sein kann, oder dieser entgegenwirkt (kontrapunktisch). Im letzteren Fall rückt die Musik in den Vordergrund und fällt deutlicher auf. Extremster Fall für Parallelität wäre das sog. Micky-Mousing. Hierbei folgt die Komposition lautmalerisch der Bewegung der im Bild agierenden Person: Zum Beispiel wird bei einer Aufwärtsbewegung die Melodieführung aufwärts angelegt und ähnliches.
Verallgemeinernd läßt sich sagen: Bild liefert Information, Musik liefert Emotion.
Beispiel: Imagetrailer (Amitaya) : Hier kann sich die emotionale Wirkung der Musik durch den Verzicht auf jegliche Geräusche frei entfalten.
Die Musik transportiert ihren Charakter über Ihre Bausteine Melodie, Harmonie und Rhythmus.Auf Grund von Hörgewohnheiten und Erfahrungen im Zusammenhang mit Musik (jeder Mensch ist unbewußt musikalisch erzogen) existieren Assoziationen, Erinnerungen und Klischees mit bestimmten Instrumenten, Klangkörpern, bis hin zu ganzen Werken. Genau diese Klischees sind immer wieder Grundlage für die Wirkung von Filmmusik.
Ein Klischee ist zum Beispiel die Verwendung von Trompeten bzw. Fanfaren in vielen Vorspännen der Nachrichtensendungen. Die Erklärung liegt darin, daß diese Instrumente schon im Altertum als Signalgeber fungierten: Das Trompetensignal ließ die Menschen zusammenkommen, wenn eine wichtige Nachricht zu verkünden war. Eine ähnliche Aufgabe hat dieses Instrument nachwievor beim Militär.
Beispiel: Vorspann "Tagesschau" (von 1991, 94 u. 98)
An diesem Sendungsvorspann läßt sich die Notwendigkeit des Redesigns von Verpackungselementen erkennen: Der jeweilige Zeitgeist beeinflußt den Musikstil und die Klanggestaltung. Auch die Funktion der Musik bei Fernsehsendungen ändert sich: Während früher bei Magazinen die Musik sich auf den Vorspann beschränkte, werden heute bei der Themenvorstellung Musikunterleger ("Bett") benötigt. Diese müssen kompositorisch ohne Bruch an den Vorspann anschließen.
Beispiel: Vorspann "Weltspiegel" (alte u. aktuelle Version);
Bei beiden Beispielen wurde die zentrale Erkennungsmelodie beibehalten. Dies ist bei allen Nachrichten- und Magazinformaten sinnvoll, um die Tradition zu erhalten und die Sendung dauerhaft mit einer akustischen "Erkennungsmarke" zu belegen.
Das Klischee bei den Klangkörpern ist der sogenannte "Hollywood-Sound" der Filmorchester. Hierzu trägt das bei diesen Produktionen meistens verwendete Aufnahmeverfahren bei: Fast jedes Instrument wird durch ein eigenes Mikrofon einzeln abgenommen, häufig werden Teile der Partitur im Overdubbing eingespielt. Alleiniges Ziel ist hier der präsente, dichte Klang, jegliche natürliche Räumlichkeit ist unerwünscht, damit die Musik ihre volle Wirkung entfalten kann. Diese Tatsache erklärt auch, warum es immer wieder problematisch ist, vorhandene "klassische" Aufnahmen mit akustischer Tiefenstaffelung für die Trailerproduktion zu verwenden: Das räumliche, entfernte Klangbild dieser Produktionen entwickelt nicht die gewünschte Kraft.
Was Kompositionen angeht, werden beim Film zwei Werke immer wieder klischeehaft verwendet: die Hochzeitsmärsche von Mendelssohn und Wagner. Eine Verwendung in einem anderen Kontext ist nicht möglich. 

Geräusch

Geräusche steigern die Realitätsempfindung. Da beim Sehen durch den eingeschränkten Sehwinkel ein Informationsdefizit entsteht, existiert zum Ausgleich die Koppelung zwischen Sehen, Hören und Erinnern. Auf dieser Tatsache fundiert die Möglichkeit, mit Geräuschen eine Atmosphäre zu definieren.
Geräusche im Off - das meint, man hat kein dazugehöriges Bildgeschehen - erzeugen Spannung oder sogar eine weitere dramaturgische Ebene.
Beispiel: ProSieben Trailer EM-Kampagne 96 "Tischfußball"
Bei diesem Spot wird das visuelle Prinzip der "subjektiven" Kamera (der Fußball ist der Kamera perspektivisch gleichgesetzt) für den Ton übernommen. Die akustische Ebene folgt der visuellen. Der von oben ins Kickerspiel eingeworfene Ball empfindet Schmerz und wird geräuschvoll herumgetreten. Auf Musik wird fast ganz verzichtet. Nur am Schluß im Abbinder kommt diese kurz zum Einsatz.
Die menschliche Neigung, Geräusche orten zu wollen, macht man sich beim Surround-Ton zu nutzen. Hier wird technisch erst möglich, Geräusche wirklich außerhalb des Bildgeschehens zu plazieren.
Surreale Klang- und Geräuschkreationen werden als dramaturgisches Element in die Handlung eingebaut: Bei einer Szene, die in Zeitlupe gezeigt wird (z.B. das Umfallen einer Schachfigur in Großaufnahme), wird der Ton besonders gestaltet. Eine reale Umsetzung würde entweder technisch gesehen gar keinen oder einen in der Tonköhe nach unten verschobenen Klang erfordern. In der Praxis gewinnt diese Szene erst durch das Sounddesign ihre Bedeutung. Man hat das Gefühl, mit dem Ohr ganz nahe dran zu sein. Die Figur bekommt auch akustisch eine sehr große Dimension.
Durch zeitliche Koordination von Geräuschen und Musik entsteht der "Slapstickeffekt". Das z.B. vom Darsteller der Szene verursachte Geräusch wird rhythmisch in den musikalischen Kontext mit eingearbeitet.
Ähnlich wie surreale Geräuschkreationen kann eine unrealistische Lautstärke Geräuschen eine inhaltliche Aussage verleihen: Ein Szene auf einer Intensivstation eines Krankenhauses wird akustisch nur mit dem rhythmisch wiederkehrenden Ton des EKG-Gerätes versehen, obwohl in der Realität dieser Ton eventuell leiser ist als alle anderen im Raum vorkommenden Geräusche. 

Sprache

Sprache unterteilt sich bei der Arbeit mit Bildern in On- und Off-Text . Der On-Sprecher ist immer Teil der Handlung, während der Off-Sprecher immer außerhalb der Szene ist.
Vor der "technischen" Gestaltung steht die Entscheidung, ob Sprecher, Sprecherin, oder eventuell sogar eine Kinderstimme den stimmigen Charakter erzeugen. Bei der Sprachaufnahme entscheidet eine gute Sprachregie über den gewünschten Ausdruck in der Stimme (z.B. Action, Spannung, Sympathie, u.s.w.) Beim Sounddesign wird dann Einfluß genommen auf den Klang der Stimme und auf das Timing: minimales Verschieben der Sprache schafft häufig "Platz" für Geräusche oder Akzente in der Musik.
Durch den kreativen Umgang mit der Off-Stimme kann auf vielfältige Art und Weise Auffälligkeit erreicht werden: z.B. Wechselspiel zwischen On-und Off oder "Stereo-Stimme" (Off-Stimme, die nicht mono aus der Mitte kommt, sondern zweimal, zeitlich leicht verschoben in die Mischung eingearbeitet wird).
Beispiel: ProSieben Trailer "Agententag"
Bei diesem Beispiel sind drei Stimmenebenen geschaffen worden: die On-Stimme und zwei Off-Stimmen, wobei eine dieser Off-Stimmen durch einen Filter so verfremdet wurde, daß sie aus einem Breitbandlautsprecher zu ertönen scheint. Hier wurde auf den "Auftrag vom Tonband" am Beginn jeder Episode der Serie "In geheimer Mission" Bezug genommen. 

Tontechnische Gestaltung der physikalisch-akustischen Parameter

Die Tontechnik bietet die Möglichkeit, auf die Parameter Zeit, Amplitude, Frequenz und Obertonspektrum Einfluß zu nehmen.
Effekte, die den Parameter Zeit beeinflussen, sind unerlässliche Mittel beim Sounddesign, wie auch in allen anderen Bereichen der Tongestaltung.
Mittels Pitch-Shifting beispielsweise können tonale Geräusche in eine konsonante oder dissonante musikalische Stimmung, bezogen auf die Musik, gebracht werden. Mit Hall und Delay bieten sich unendliche kreative Möglichkeiten, z.B. um realistisch, aber auch phantastisch klingende Räume zu erzeugen.
Timestretching und Reverse-Effekt sind Werkzeuge um die vorher erwähnten Geräusch- und Klangkreationen zu realisieren.
Der Parameter Amplitude kommt vor allem natürlich beim Mischen zum Tragen. Aber auch bei einer Regelverstärkung erreicht man manchmal genau durch einen zunächst scheinbar falschen Gebrauch, nämlich Übersteuern des Eingangs, die gewünschte Wirkung (z.B. Katastrophenbilder)
Filtern findet auch immer Einsatz, um eine Mischung zu gestalten. Darüber hinaus lässt sich natürlich auch damit verfremdend arbeiten.
Beispiel: ProSieben Trailer "Cliffhanger"
Hier wurde das Zentralelement der Handlung des Films, die Höhenangst des Hauptdarstellers, akustisch in de Trailer eingebracht. Die Tonebene vermittelt diese Angst wie einen Albtraum: Geräusche die eigentlich aus dem Bildkontext heraus vertont sein müßten, sind stumm oder sehr dumpf, wie "in Watte verpackt".
Beispiel: Mercedes-Benz Werbespot "Stille/CDI".
Bei diesem Werbespot wird die Handlung erst durch die ausgefeilte Tonregie deutlich. Der Zuhörer hört durch das sehr eingeschränkte Gehör des Darstellers. Erst ohne, dann mit Hörgerät. Erst mittels dieser Audiogestaltung wird die Aussage des Spots leicht klar: Das Fahrzeug ist extrem leise. 

Schlußbetrachtung

Die heutigen Anforderungen an das Audiodesign beim Fernsehen, erfordern wegen der relativ kurzen "Lebenszeit" von Trailern und Promotionelementen eine schnelle Anpassung an Trends und immer kürzere Produktionszeiten, wobei die hohen Qualitätsvorgaben an die Produkte selbstverständlich sind. Dies ist nur mit digitalen Harddisc-Recordingsystemen auf Komponentenbasis zu bewerkstelligen, um ständig den schnell wechselnden Anforderungen gewachsen zu sein.
Der "Audiodesigner" von heute ist dabei gleichzeitig Toningenieur und Musiker. Eine Trennung dieser Funktionen ist nicht mehr möglich und auch nicht zeitgemäß. 

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